Unternehmenskultur vs. Innovationskultur

Damit Innovationen entstehen können, bedarf es einer kreativitätsförderlichen Innovationskultur. Finde in diesem Artikel heraus was eine funktionierende Innovationskultur ausmacht.

Unternehmenskultur vs. Innovationskultur


Was ist Innovationskultur?


Damit Innovationen entstehen können, bedarf es einer kreativitätsförderlichen Innovationskultur. Ergo wird aus diesem Grund nachfolgend beleuchtet was eine Innovationskultur ausmacht und welche Aspekte für die erfolgreiche Innovationtätigkeit in Unternehmen unerlässlich ist.


Unternehmenskultur vs. Innovationskultur


Die Unternehmenskultur, sprich die Kultur eines Unternehmens, prägt die Beziehungen und Verhaltensweisen der Mitarbeiter eines Unternehmens und bestimmt die externe Unternehmenspräsentation. Die Unternehmenskultur stellt sich simplifiziert durch Denkhaltungen und Paradigmen, sowie Normen und Werte dar, die in einem Unternehmen kollektiv geteilt werden. Diese Eigenschaften sind intangibel und somit nicht immer eklatant. 


Die Innovationskultur eines Unternehmens charakterisiert wiederrum eine kennzeichnende Ausprägung der Unternehmenskultur, deren Hauptzweck darin besteht, die Entwicklung von Innovationen in einem Unternehmen zu fördern und voranzutreiben. Meist handelt es sich bei Innovationsprozessen um bereichsübergreifende Prozesse. Folglich trägt die Innovationskultur die Funktion inne, als eine Art Querschnittskultur, die Werte und Normen aller Prozessbeteiligten zu demonstrieren. Die Innovationskultur mit ihren Normen und Werten wird von allen am Prozess Partizipierenden mitgestaltet und getragen. Je positiver die Innovationskultur, desto höher die Motivation und der Anreiz für Mitarbeiter sich aktiv zu beteiligen. Eine Konsequenz, die sich aus einer positiven Innovationskultur zudem ergibt, ist folglich die Steigerung der Innovationskraft eines Unternehmens. 



Die drei Dimensionen der Innovationskultur


Die Innovationsaktivitäten eines Unternehmens hängen maßgeblich von der innovationsfördernden Kultur ab. Die Innovationstätigkeiten umfassen drei grundlegende Dimensionen: das „Können“ – die Innovationsfähigkeit, das „Wollen“ – die Innovationsbereitschaft und das „Dürfen“ – die Innovationsmöglichkeit. 


Die drei genannten Dimensionen sind nicht isoliert zu betrachten, sondern beeinflussen sich gegenseitig und stehen in Korrelation zueinander. So ist beispielsweise die Innovationsbereitschaft stark abhängig und beeinflussbar von der Dimension Innovationsmöglichkeit und der Dimension Innovationsfähigkeit. Änderungen oder Verlagerungen in einer Dimension führen unweigerlich zu Umformungen in anderen Bereichen. Erst durch die Etablierung der Rahmenbedingungen für das Können, Wollen und Dürfen können Ideen effizient zu Innovationen weiterentwickelt werden.


Innovationsfähigkeit – Innovationen „Können“


Um Ideen zu generieren und in zukunftsweisende Innovationen umzuwandeln, ist es essenziell, dass die Mitarbeiter bei diesem Prozess unterstützt und ermutigt werden. Das inkludiert auch das kreative Potenzial der Beteiligten weiterzuentwickeln und zu verwirklichen. Voraussetzung hierfür ist, einerseits eine innovationsfördernde Führung und andererseits die Aktivierung der Innovationsfähigkeit der Arbeitnehmer durch die Weiterentwicklung von Fachwissen und Kompetenzen:


  • Eine avantgardistische Innovationskultur ist von großer Relevanz. Somit sollte die Innovationskultur auch zur Chefsache gemacht werden und Topdown-Prozesse im gesamten Unternehmen etabliert werden. 
  • Weiter sollten Mitarbeiter regelmäßige Schulungen und Trainings zu aktuellen Tools und Methoden zur Ideenfindung, Ideenbewertung und Ideenrealisierung erhalten. Durch Innovationskurse, Kreativitätstechniken und Innovationsmanagement eignen sich Mitarbeiter relevante Kompetenzen an und entwickeln eine Sensibilität für Innovationen. 
  • Trend- und Zukunftsworkshops erweitern den Horizont und verdeutlichen die Signifikanz von Innovationen.
  • Darüber hinaus ist auch die Weiterentwicklung von wirtschaftlichen, technischen sowie technologischen Kenntnissen belangvoll.
  • Die Durchführung von bereichsübergreifenden Innovationsworkshops durch externe Innovationsberater mit ergänzender Funktion als Moderator.
  • Mittels interner Schulungen kann ein innerbetrieblicher Wissenstransfer, durch die Überlieferung von neu erlangten oder bereits vorhandenen Wissens, stattfinden. 
  • Die Nutzung von externem Wissen (Kooperationen mit anderen Unternehmen, externen Innovationsberatern, Universitäten oder durch Desk Reserach und Fachliteratur, sowie Expertenbefragungen und Patentrecherchen). 
  • Der Einsatz und die Nutzung moderner und somit aktueller Techniken und Technologien. 


Kreativität ist kein persönliches Privileg, sondern eine Fähigkeit, über die jeder Mensch, zumindest in einem gewissen Rahmen, verfügt. Vorurteile hinsichtlich dessen und die fehlende Kenntnis über innovative Methoden schmälern oftmals die Innovationsfähigkeit von Arbeitnehmern. Stress und Zeitdruck erschweren den Beteiligten zudem über das Tagesgeschäft hinaus zu denken und wirken sich gleichzeitig hemmend auf das „Können“ aus. Diese Hürden gilt es zu überwinden und somit die Innovationsfähigkeit der Mitarbeiter im Unternehmen auszubauen. 


Innovationsbereitschaft – Innovationen „Wollen“


Innovatives Handeln kann nicht ohne Weiteres angeordnet werden. Es bedarf einer intrinsischen Motivation, um folglich eine fortwährende Innovationskultur in einem Unternehmen zu etablieren. Ergo benötigen Unternehmen engagierte und ideenreiche Mitarbeiter, die auch die Bereitschaft aufbringen, die gewohnten Denk- und Handlungsmuster zu verlassen, um so aus einer Idee reale Innovationen zu entwickeln und entstehen zu lassen. Insbesondere durch die Motivation der Führungskräfte und die Etablierung einer Innovationskultur in einem Unternehmen wird sukzessiv die Bereitschaft zur Innovationstätigkeit gesteigert: 


  • Zunächst ist es essenziell ein Bewusstsein für die Signifikanz von Innovationen in einem Unternehmen zu schaffen. Dies kann allem voran durch Kommunikation, sowie Sensibilisierungstrainings oder regelmäßige Innovationstage erfolgen. 
  • Des Weiteren, ist eine generelle Aufgeschlossenheit und Unvoreingenommenheit gegenüber Ideen der Arbeitnehmer bedeutend. Durch die Sammlung von Ideen der Mitarbeiter in beispielsweise einer Ideenkiste oder einer zentralen Stelle im Unternehmen, sowie die gemeinsame Ideenbewertung kann hierbei hilfreich sein.
  • Durch die Etablierung eines Innovationsklimas, und somit einer förderlichen Atmosphäre von Innovationen, kann ermutigt werden, Veränderungen zu lancieren und eine notwendige Risikobereitschaft zu entwickeln. Dabei ist für alle Beteiligten essenziell zu verstehen, dass Fehler gemacht werden können und daraus gelernt werden kann. Eine innovationsgerechte Fehlerkultur ist an dieser Stelle ausschlaggebend.
  • Mittels Anreize und Würdigung von Innovationsbeiträgen kann Motivation geschaffen werden. Der Ansporn kann durch vielerlei Methoden erfolgen, beispielsweise durch das Aussprechen von Lob und Anerkennung, interessanten Karriereperspektiven, Prämien, Sachgeschenken aber auch Innovation Contests oder Pitching Contests.
  • Unter Umständen kann es nützlich sein, das Rollenverständnis des Vorgesetzten im Rahmen des Kreativprozesse zu überprüfen und zu verändern. Der Vorgesetzte sollte als Coach und Moderator fungieren. 


Die Innovationsbereitschaft und das damit einhergehende „Wollen“ wird durch die Verbesserung der Innovationsfähigkeit und dem damit verbundenen „Können“ positiv beeinflusst, da die Beteiligten selbstbewusster, risikobereiter und motivierter gegenüber Innovationen auftreten. Neben dem „Wollen“ und „Können“ bedarf es für animierte Mitarbeiter auch noch das „Dürfen“.

Innovationsmöglichkeit – Innovationen „Dürfen“


Die Innovationsmöglichkeit und das „Dürfen“ ist die erforderliche Voraussetzung, um von der Innovationsfähigkeit (Können) und der Innovationsbereitschaft (Wollen) zum Handeln und somit in die aktive Innovationstätigkeit überzugehen. Daher müssen in einem Unternehmen die erforderlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um den Mitarbeitern und Beteiligten die Möglichkeit zu innovativem, sowie kreativem Denken und Handeln zu offerieren. 


  • Ein wesentlicher Aspekt hierbei ist die Bereitstellung von zeitlichen Ressourcen. Mitarbeitern muss Zeit und somit ein Teil der Arbeitszeit zur Verfügung gestellt werden, in der die Umsetzung erfolgsversprechender Ideen stattfinden kann. 
  • Des Weiteren, ist die Bildung und Bereitstellung von finanziellen Ressourcen in Form eines Innovationsbudgets wesentlich.
  • Im Hinblick auf die Entwicklung und Umsetzung von Ideen sind transparente Zieldefinitionen, Verantwortlichkeiten, relevante Kompetenzen sowie Prozesse bedeutend.
  • Eine effiziente und schnelle Kommunikation über alle Hierarchieebenen hinweg muss gewährleistet werden, um die Innovationsmöglichkeit eines Unternehmens zu begünstigen. Weiterführend sind Bereiche zur informellen Kommunikation und kreativen Gestaltungsmöglichkeiten, wie beispielsweise Pausen- oder Kreativräume, förderlich.
  • Schnelle und effektive Entscheidungsprozesse und -strukturen unterstützen die Innovationsmöglichkeiten. 
  • Es kann nützlich bis hin zu essenziell sein bereichs- und abteilungsübergreifende Kreativteams zusammenzustellen. Durch die Bildung solcher Teams können erforderliche Kompetenzen gebündelt und Ideen einfacher und gemeinsam (weiter-)entwickelt werden. 
  • Der Einbezug von Mitarbeitern bereits beim Auftakt des Innovationsprozesses, durch hierarchie- und bereichsübergreifenden Projektteams oder Innovationsworkshops, fördert die Innovationsmöglichkeiten in einem Unternehmen.
  • Durch die Vermittlung von Vertrauen in die Leistungsfähigkeit, in das Engagement und in den Leistungswillen der Mitarbeiter, wird die Eigeninitiative und das unternehmerische Handeln der Beteiligten immens gefördert.


Im Falle das die Innovationsmöglichkeiten und das damit einhergehende „Dürfen“ mit umfangreichen Kontrollen und Sicherheitsmaßnahmen in den Führungsetagen verbunden ist, hemmt dies bei den Beteiligten die Kreativität und allem voran die Motivation. Dieselben Folgen treten auf, wenn benötigte Ressourcen nicht oder nur beschwerlich genehmigt werden. Diese Problematik kann auftreten, wenn Führungskräfte ihre Position und Machtstellung ausspielen und folglich die Ressourcenbereitstellung verkomplizieren oder pauschal ablehnen. Die Innovationsmöglichkeit und die Dimension des „Dürfens“ veranschaulicht eindrücklich, wie Innovationen in einem Unternehmen tatsächlich gehandhabt werden und in welchem Ausmaß Innovationen lanciert werden. 

Resümee: Was zeichnet eine Innovationskultur aus?


Innovationen sind maßgeblich von der Innovationskultur und dem Führungsstil geprägt. Die Führungsebenen tragen die Verantwortung, die notwendigen Rahmenbedingungen für ein innovationsfreundliches Klima in einem Unternehmen zu schaffen.

  • Die Innovationsfähigkeit und folglich Innovationen zu „Können“ zeichnet sich dadurch aus, das Beteiligten stets aktuelle Kompetenzen und Fachwissen vermittelt und zugänglich gemacht werden. 
  • Die Innovationsbereitschaft und folglich Innovationen zu „Wollen“ zeichnet sich durch eine Konzentration auf die Etablierung motivierender Maßnahmen und Strukturen in einem Unternehmen aus. 

Die Innovationsmöglichkeit und folglich Innovationen zu „Dürfen“ zeichnet sich durch die Fokussierung auf die Schaffung eines notwendigen Handlungs-, Denk-, und Entscheidungsspielraumes, um so den Weg von der Idee bis hin zur Innovation zu ebnen und zu befähigen.

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